
Mit voller Kraft auf die Gelegenheit…
BAAAAAAAAAAAAM
Backpfeife, Umarmung, Arschtritt, Liebkosung, Kopfschlag, Herzschlag, Peitsche, Feder – was auch immer es war, es war einfach nur geil, als ich plötzlich wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen, von meinen Gefühlen übermannt vor den Toren dieses aus Stein gewachsenen Traumes stand.
Während ich diese Zeilen gerade tippe, da stürmt es wie wild in meinem Kopf. Es ist, als würden die Ereignisse sich gegenseitig selbst überholen… STOPP |
Andi, durchatmen! Als Erstes kommt nämlich die Exposition. Mit der anschliessenden Steigerungs- oder Erregungsphase läutet man dann den Höhepunkt oder die Peripetie ein, welche vom retardierenden Moment weiter am Leben gehalten wird und eigentlich erst dann kommt sie, die Katastrophe!
Und so beginne ich jetzt den Spannungsbogen nach allen Regeln der Schreibkunst, fein von vorne…
Auf dem Pfad von Freiheit und Selbstbestimmung
Ruhelos, rastlos, schwerelos schwebte sie lange Zeit über uns – diese Silhouette, dieser Traum den man weder so richtig fassen, noch beim Namen nennen konnte. Wie eine Sonne, mit ihren ach so warmen Strahlen aus Neugier, Hoffnung, Vorfreude. Manchmal aber auch verdammt noch mal wie Damokles Schwert, geschmiedet aus Unsicherheiten und eiserner Ungeduld.
Es ist dieses Bildnis eines selbstbestimmten Lebens in Freiheit, was uns leitet. Die letzten 10 Jahre habe ich es geschafft, erfolgreich auf eigenen Füssen zu stehen, mich frei zu schwimmen von all den Schlingpflanzen unserer Zeit. Ich konnte mir Rahmenbedingungen schaffen, die es mir heute ermöglichen, Träume relativ safe zu leben, von denen ich früher niemals zu träumen gewagt habe.
Aber uns treibt es weiter hinaus, dorthin wo wir uns rundum wohl fühlen. Hinaus in ein Leben mit noch mehr Feuer, mit noch mehr Selbstbestimung, Freizeit und Freiheit im Alltag. Wir möchten mehr Zeit miteinander verbringen. Wir möchten für uns sinnvolle Dinge tun, was bilden, etwas erschaffen was unser Entwicklung dienlich ist. Wir möchten unseren Leidenschaften nachgehen, privat wie im Business und uns noch intensiver auf das Leben und seine vielen Abenteuer einlassen. Wir möchten dabei ein wenig Rücklagen haben, um es etwas weniger verbissen anpacken zu können. Nein, ich bin mir sicher, wir haben keine zu hohe Erwartung ans Leben! Wir möchten ganz einfach «nur» unsere Freiheit Leben.
«Nur» ist gut! Derjenige der das kann – so sagen sie, «der hat es geschafft». JA GENAU, WIR WOLLEN ES GESCHAFFT HABEN!

Wir wussten was unseren Traum ausmacht. Wir waren uns bewusst «aus was» und «wie» er konstruiert wurde und wir gingen bereits los in seine Richtung. Wir stellten Weichen und wir hielten Ausschau nach einem Konzept. Tausende Ideen rieselten seitdem immer wieder über uns ein. Im Rausch unseres Aufbruchs zu unseren Bedürfnissen schien fast nichts mehr vor uns sicher, nichts schien unmöglich… zumindest in den ersten jungfräulichen Gedanken. In der Realität aber, verzweifelten viele Ideen dann leider an Mitteln, Umständen und Gegebenheiten. Es ist eben alles andere als leicht und ich glaube es darf auch nicht leicht sein, weil dem Diamanten ansonsten der persönliche Feinschliff fehlt, der ihn so einzigartig macht.
Ausprobieren, austesten, ausrechnen, durchdenken, durchfühlen, kotzen, auf den Boden der Tatsachen fallen, aufraffen, fluchen, positiv bleiben und weiter machen. Es war ein wahnsinnig wichtiger Prozess. Denn genau aus diesem Shake mit verschiedensten Ideen und den immer reifer werdenden Früchten entwickelte sich langsam unser unvergleichliches Projekt X. Wir hatten ihn endlich, diesen einen Plan. Wir müssen ihn «nur» noch umsetzen.
«Nur» ist gut! Derjeinige der das kann – so sagen sie, «der braucht viel Glück». JA GENAU, WIR WOLLEN DIESES GLÜCK HABEN!
Die Katze, sie möchte nun aus dem Sack
Sie ist jetzt keine wirklich «megagrosse» Katze, sie ist was Überschaubares, Ehrliches, Solides und Bodenständiges. Unser langfristiger Plan um unseren Träumen näher zu kommen ist eigentlich «nur», unseren Alltag irgendwann ins sonnige Ligurien zu verlegen, mit allem was da dran hängt… Wir möchten dort «nur» ganz kitschig ein eigenes Bed & Breakfast (and More…) betreiben. Vollumfänglich, leidenschaftlich, verrückt, anders, wir halt… so wie es eben zu uns passt.
«Nur» ist gut! Derjenige der das macht – so sagen sie, «der muss ein hoffnungsloser Romantiker sein». JA GENAU, WIR WOLLEN SO RICHTIG HOFFNUNGSLOS ROMANTISCH SEIN! Lass es uns tun! Lass uns unser Leben umkrempeln, das Abenteuer in den Alltag holen, lass uns tun was uns Spass macht und den Autopiloten ausschalten!
Wir möchten Gäste bewirtschaften, ihnen mehr bieten als üblich, es anders machen. Wir möchten Events veranstalten, ein kleines Café eröffnen, selber Produkte produzieren und verkaufen. Wir möchten einen Pool errichten und einen wunderschönen Garten anlegen. Wir möchten einen Steinofen bauen und mit den Gästen Pizza und Brot backen. Wir möchten unseren Gästen unsere kleine sonnige Welt zu Fuss, per Bike und auf dem Board zeigen. Etc…
Aber davor ist erstmal harte Kost angesagt. Wir müssen uns erst einmal auf den Weg zu einem passenden Ort und unserer Traum-Immobilie machen. Ein Prozess der eigentlich schon längst begonnen hat…
Auf der Suche nach Objekten erkundeten wir immer wieder die Gegend von Sanremo entlang des grenznahen Gebiets. Dieses Gebiet war uns aus verschiedensten Gründen wichtig. Die Leute sind dort erfahrungsgemäss meist etwas offener und die französischen Einflüsse sowie die Nähe zur traumhaften Cote d’Azur und den Städten wie Nizza, Menton, Cannes und Monaco bereichern diese vielseitige Gegend ungemein.

Wir machten uns auf, bewanderten die Gebiete von den Küsten bis in die Berge hinein zu Fuss. Es ist nun genau ein Jahr her, als wir uns zufällig auf eine spontane Entdeckungsreise in diese Bergregion überhalb von Sanremo begeben haben. Und wie so oft, fällt uns auch hier erst im Nachhinein auf, welche neuen Wege sich uns genau damit eröffnet haben.

Die Gegend und deren Gefühl dort wollte uns von Anfang an verzaubern. Seitdem klingen Orte wie Seborga, Perinaldo, Ceriana und Bajardo wie bezaubernde Musik in unseren Ohren. Mystisch. Es hat was mit uns gemacht. In einem damaligen Bericht über das seltsame Gefühl, welches uns in dieser Gegend widerfahren ist, schrieb ich folgendes:
«Es fühlt sich irgendwie so an, als hätte es etwas mit uns zu tun und…mit der Kraft der Natur!»
–> zum besagten Bericht
Und ja, es hatte tatsächlich von Anfang an genau mit uns zu tun. Mir läuft es beim Gedanken daran eiskalt den Rücken herunter. Da oben ist offenbar irgendetwas, was uns halten möchte und uns ein heimisches, wohliges Gefühl zu geben scheint. Aber nicht nur das Gefühl fesselt uns, es gibt auch zahlreiche rationelle Gründe, die für diese Region sprechen. Denn gerade in den Sommermonaten ertrinken Städte wie Sanremo, Menton & Nizza geradezu in Hektik und Menschenmassen. Wir lieben dieses zu allen Jahreszeiten «lebendige» Leben dort aber genauso sehr sehnen wir uns auch nach Ruhe und Natur. Unser perfekter Mix wäre ein Objekt in einem dieser Bergdörfer mit einer Stadt wie Sanremo in der Nähe. Ausserdem, genau so sehr wie wir beide echte Originale sind, sind auch die Bergdörfer in der Region authentisch und haben jede Menge Geschichten zu erzählen… und wer weiss, vielleicht dürfen wir beide irgendwann auch ein Teil davon sein?!
Die Region hatten wir somit fokussiert – fehlte also «nur noch» das passende Objekt. Viiiiiele Zimmer, ordentliche Grösse, grosses Grundstück, authentisch.
«Nur» ist gut! Derjenige der das findet, so sagen sie, «der muss Geld wie Heu haben». JA GENAU, WIR HABEN HEU, VERDAMMT VIEL HEU!
Von Gestern ins Heute…
Etwas an diesem heutigen Tag ist anders. Die Luft ist weicher, das Licht ist melodiöser und der Kaffee ist irgendwie viel bunter im Abgang.
Die Ferienwoche mit meiner Tochter in Sanremo beginnt mit viel Sonne. Heute Besichtigungstermin einer Immobilie um 11.00. Ich bin aufgeregt, denn auf dem Blatt Papier klingt dieses Objekt schon sehr interessant.
Eigentlich wollten wir ja ernsthafte Besichtigungen der Umstände wegen eher in die Zukunft schieben aber wir sagten uns, wenn ich schon da bin, dann nutze ich doch gleich die Gelegenheit. Da es ja noch nicht so ernst ist, ist es vermutlich nicht ganz so schlimm wenn ich ohne Mausi dort hingehe… Technik sei Dank, kann sie ja immerhin am Handy live mit dabei sein.

twas an diesem heutigen Tag ist anders. Die Luft ist weicher, das Licht ist melodiöser und der Kaffee ist irgendwie viel bunter im Abgang.
Die Ferienwoche mit meiner Tochter in Sanremo beginnt mit viel Sonne. Heute Besichtigungstermin einer Immobilie um 11.00. Ich bin aufgeregt, denn auf dem Blatt Papier klingt dieses Objekt schon sehr interessant.
Eigentlich wollten wir ja ernsthafte Besichtigungen der Umstände wegen eher in die Zukunft schieben aber wir sagten uns, wenn ich schon da bin, dann nutze ich doch gleich die Gelegenheit. Da es ja noch nicht so ernst ist, ist es vermutlich nicht ganz so schlimm wenn ich ohne Mausi dort hingehe… Technik sei Dank, kann sie ja immerhin am Handy live mit dabei sein.

BAAAAAAAAAAAAM
Backpfeife, Umarmung, Arschtritt, Liebkosung, Kopfschlag, Herzschlag, Peitsche, Feder – was auch immer es war, es war einfach nur geil, als ich plötzlich wie ein frisch gevögeltes Eichhörnchen, von meinen Gefühlen übermannt vor den Toren dieses aus Stein gewachsenen Traumes stand.
Eine grosse Holztüre öffnet sich, wir treten ein, begeben uns in den Schlund dieses prächtigen Steinhauses. Steinhaus? Es ist ein «echtes» Castello! Wir, also auch Mausi am Handy, sind hin- und hergerissen, zwischen Woooow und Naserümpfen. Die genaue Beschreibung und detailierten Eindrücke ersparen wir euch jetzt, das ist devinitiv einen separaten Bericht wert.
Alles in allem hat uns das Haus regelrecht umgehauen. Richtig fette Mauern aus handgeklopften Steinen erzählen Geschichten aus über 100 Jahren, tolle Substanz, ein mächtiges neues Dach, ein grosses Grundstück mit einer Hammer-Aussicht auf das Dorf, mit Weitsicht auf die französischen Seealpen und das Meer. Jedes der 12 Zimmer besitzt bereits ein eigenes Bad, dazu unten noch ein grosser Frühstücks- & Gemeinschaftsraum, ein (360° Rundumsicht-) Turm mit einer Bar, eine grosse Dachterasse, eine Industrieküche und im Erdgeschoss eine separate, vollständige Wohnung. Eigentlich geradezu perfekt geeignet für unsere Vorhaben!
Das war die «Haben-Seite».
Auf der anderen Seite steht jedoch eine katastrophale Geschmacksverirrung im Innenausbau. Wände, Zustand, Böden, Bäder, sanitäre Anlagen… sorry, das geht alles absolut gar nicht!
Der Aufwand ist gross – ein regelrechtes Mammutprojekt, die Renovationskosten sind üppig und überhaupt, auf so ein BAAAAAAAAAAAAAM war ich jetzt schlichtweg auch so gar nicht gefasst. Auch der Zeitpunkt ist äusserst ungünstig. Stand heute, können wir auch nicht «einfach so» auswandern. Da wären ja noch unsere kleinen Kids die zuerst ihre Schulzeit beenden sollten, meine Firma, meine ganzen Projekte, Mausis Job, das noch zu knappe Heu und die überschaubaren Reserven…
Wir überlegen hin- und her. Vor uns sammelt diese Welle an Herausforderungen immer mehr Wasser, türmt sich mehr und mehr auf, um dann gnadenlos über uns hineinzubrechen. Wieder mal ist es dieses überfordernde grosse Ganze, was sich uns in den Weg stellen mag.
Doch wir beide sind stark, wir wissen wohin wir wollen. Wir wissen ja, dass es nicht leicht werden wird. Wir wissen bereits aus unserer Erfahrung, dass man den Fokus eben auf die kleinen Schritte legen muss…
Kleine Schritte hin, kleine Schritte her. Ganz nüchtern betrachtet hiesse das: «wenn wir uns in dieses Castello verlieben sollten, dann würden wir uns u.U. jahrelange Renovierungsarbeiten aufhalsen und auch sonst so ziemlich alles in unserem Leben auf den Kopf stellen.»
But to late!
Wir sind besoffen! Wir haben uns verliebt! Es ist genau «das» was wir suchen und dass es nicht perfekt ist, das schafft in unseren Gedanken sehr viel mehr Potenzial, als es uns nimmt. Die Substanz, das Konzept, die Fassade ist super und innen, da dürfen wir noch so richtig kreativ walten und diesem Schloss aus Stein unsere Art zu Leben einhauchen. So richtig austoben und am liebsten, wenn es nach mir ginge ALLES selber MACHEN! Andimacht!
Das Castello verkörpert und verheiratet so ziemlich alles, was uns lieb ist. Heimat, Ferien, Leben, Leidenschaften und dann noch dieses grosse Business-Potential, wir platzen und brennen regelrecht vor lauter Ideen. So muss es sein und nicht anders!
Also legen wir nun den zeitlichen Aspekt mal ganz beiseite, setzen uns nicht unnötig unter Druck, widmen uns dem Hier und Jetzt, gehen wie immer in die Richtung, in der unser Herz schlägt und in der sich uns stets wieder neue Türen öffnen…
…in Richtung Castello