OMG der Abgrund – welcher Abgrund?

Wir stehen inmitten unserer Baustelle im beschaulichen Bajardo. Der Schweiss rinnt uns von der Stirn, Putz fällt von den Wänden, der Wind bläst durch Löcher in den Fensterscheiben, der Gestank von Staub & Moder umhüllt die Luft und von der Decke da tropft dieses dämliche Wasser von der Dachterrasse. Jeder Tropfen, kracht hemmungslos auf den bereits ausgehöhlten Stein unserer Gedanken.

Mit der Entscheidung zur Freiheit tat sich neben den vielen schönen Erfahrungen und Aussichten auch ein regelrechter Abgrund an Herausforderungen auf. Überall lauern Kosten, Druck, Überraschungen, Gefahren und Risiken. Egal ob zuhause, im Job oder in unserer neuen Bleibe… wohin man blickt, offene Baustellen, aufgerissene Wände.

Wir stecken nun mittendrin im Schutt und das Vorankommen gestaltet sich zunehmend schwierig. Für die meisten dieser Dinge, es werden jeden Tag mehr, haben wir aktuell weder ein Rezept noch einen genauen Plan. Und je mehr wir uns genau auf diese Tatsache konzentrieren, desto mehr fühlt es sich an, als hätten wir mit der Türe zu unserem Castel’lo gleichzeitig auch die Büchse der Pandora geöffnet.

Werden wir das alles hinbekommen?

Sind wir imstande all die vielen neuen Dinge zu erlernen?

Können wir denn das mit unseren Mitteln stemmen?

Was kommen wohl noch alles für Überraschungen?

Was ist, wenn…

Wie wird es unseren Kindern dabei ergehen?

Wie wird unser Alltag aussehen?

Werden wir denn wirklich davon leben können?

Fragen über Fragen und der Katalog liesse sich noch ewig erweitern… der pure Wahnsinn. Doch irgendwie kommt mir dieses Gedankenchaos doch auch etwas vertraut vor. Denn auch in der Vergangenheit begleitete es mich bei vielen neuen Projekten oder Entscheidungen. Völlig normal – man sieht halt dann den Wald vor lauter Bäumen nicht. Doch mein Versuch, mich damit zu beruhigen scheitert kläglich. Dieses Mal kommt der Wahnsinn sehr viel geballter, wuchtiger, vollumfänglicher.

Ganz nüchtern betrachtet ist das kein Wunder, denn wir möchten einen echten Neuanfang wagen. Wir setzen das erste Mal in unserem Leben ALLES auf nur eine Karte, auf die Heidi & Andi Map. Loslassen hiess die Devise, als wir starteten. Loslassen von dem, was wir uns aufbauten, von Hab & Gut, von Errungenschaften, von Staubfängern und all dem anderen Ballast. Loslassen aber auch von Einstellungen, von Sicherheiten, von Ängsten und Blockaden. Doch was sich einst so federleicht aussprach, wiegt jetzt in der Realität doch ehrlich gesagt weitaus mehr.

Immer wenn sich meine Sorgen & Gedanken kreisen, dann muss ich kurz innehalten, durchatmen, mich besinnen. Ich darf nicht auf den Abgrund oder den Fels, sondern muss weiter auf die Strasse schauen… ich weiss, den Fokus bei allem nicht zu verlieren, das ist etwas, was immens wichtig ist. Denn wie heisst es so schlau: «Die Energie folgt der Aufmerksamkeit»! Dieser weise Spruch hat sich mir schon etliche Male bewahrheitet – in positiver, wie auch in negativer Art und Weise.

Wie oft ertappte ich mich schon dabei, den Fokus aufs Wesentliche zu verlieren. Der Blick ging auf den Abgrund, ich sah Probleme, die in Wirklichkeit keine waren oder zumindest sehr viel kleiner waren. Das Hirn, dieses Arschloch machte die Probleme erst so richtig gross, gefährlich und es raubte Energie, es lähmte und sorgte auch ohne (viel) Alkohol dafür, dass ich Schlangenlinien fuhr.

TIEF EINATMEN, LANGSAM AUSATMEN

Wenn ich wieder runterkomme, dann sehe ich es wieder glasklar. Ich bin überzeugt, der Erfolg hängt ganz massgeblich vom richtigen Fokus ab. Mit dem besonnenen Blick auf die Strasse, kann man sich in viel konstruktiverer & positiverer Art und Weise an die Herausforderungen des Weges wagen und «echt gefährliche» Abgründe von eingebildeten Unterscheiden. Man entscheidet weiser und agiert stärker und hartnäckiger!

Nicht falsches fokussieren oder gar wegschauen heisst also die Devise, sondern sich den Nervensägen auf dem Weg mit der richtigen Einstellung stellen!

Fokus auf unser Castel’lo!

Aber ist das Castel’lo wirklich unser Fokus? Nein, denn im Kern liegt dieser auf einem selbstbestimmten, freien Leben. Unser schönes Schloss und das Konstrukt drumherum ist nur unser aktueller Plan, um das zu erreichen. Mit dieser Sicht bekommt der Plan und seine ganzen Herausforderungen auf einmal auch sehr viel weniger Gewicht – und genau das braucht es jetzt!

Ich bin mir sicher, wir packen das. Ich glaube daran, unser Castel’lo und unser Leben dort wird traumhaft! Und wenn, wieso auch immer etwas schiefgehen sollte oder es sich völlig falsch anfühlt, dann finden wir mit dem «richtigen Fokus» wieder einen neuen Plan, einen neuen Weg. Wir sind beide so flexibel, agil und unabhängig im Denken, wir klammern uns nicht an Materielles und halten auch nicht krampfhaft an irgendwelchen Plänen fest. Also es wäre doch gelacht, wenn wir die Kutsche nicht nach Hause brächten…

Es braucht einfach erst einmal Mut, Risikobereitschaft und ein raus aus der Komfortzone. Wir müssen da durch! 

Wir wissen, das Glück breitet sich nicht einfach so, ohne unser Zutun aus. Das war schon immer so und das wird auch immer so bleiben. Uns hilft unser tiefes Vertrauen in uns selbst, in unsere Fähigkeiten, Leidenschaften und in ein «es kommt schon irgendwie gut».

Und mit diesen Gedanken, machen wir – Schutt hin, Schutt her – jetzt einen Schritt nach dem anderen bis wir die Tore unseres Castel’lo für euch öffnen und endgültig in unser Leben 2.0 starten!

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