Vom Traum zum Castel’lo – die Story

Es ist noch keine zwei Jahre her, da bezogen wir aus dem Bauch und aus dem Herzen heraus unsere Ferienwohnung in Sanremo. «Irgendwann möchten wir hier vielleicht mal leben», sagten wir uns in jener Sicherheit gewogen, die uns das halbe Leben bereits an Ort und Stelle verharren liess.

Doch die Tragweite dieser damals noch leichten Worte, die wird uns heute, in der jetzigen Minute erst so richtig bewusst.

Wir stehen vor unserem Traumschloss, schauen uns ungläubig an und fragen uns selbst, wie es eigentlich so weit kommen konnte oder besser gesagt «wie schnell» es so weit kommen konnte. 

Sind wir etwa verrückt?

Irgendwie schon, ja. Wir sind manchmal schon sehr verrückt. Denn wir belassen es oft nicht nur bei der Theorie. Wenn wir träumen, dann öffnen sich dabei immer wieder lauter Türen. Und irgendwann, da bekam auch unser Traum von Selbstbestimmung und Freiheit Flügel und nahm intuitiv die Türe, die wir nun an unserem Schlösschen aufstossen werden.

Die letzten Jahre sind wir beide uns vielem bewusster geworden. Das Alter? Mag sein… denn, wenn in der Alterszahl die 5 gefährlich nahe rückt, ist es wohl nicht ungewöhnlich, dass man sich ein paar Sinnfragen stellt.

Wer bin ich? Wohin will ich? Und mit wem? Wir haben realisiert, dass das sehr essenzielle Fragen sind und dass wir glücklicherweise auf alle eine sehr klare Antwort haben. Jeder für sich, aber gleichzeitig auch als Paar-Team. Die Antworten auf diese Fragen haben den Wunsch herauskristallisiert, dass wir ein selbstbestimmtes Leben mit mehr Freiheit zur individuellen Lebensgestaltung anstreben. Irgendwann mal raus aus dieser wahnsinnigen Nine-to-Five-Mühle und überhaupt, warum scheint hier eigentlich so selten die Sonne und woran liegt es, dass so viele in unserem Alter ihr Leben rein theoretisch bis zur Rente fast voraussagen können/wollen, ohne dass ihnen diese Vorstellung eine Heidenangst einjagt?

Uns wurde immer klarer: Wir wollen das für uns nicht, ganz im Gegenteil, diese vermeintliche Sicherheit nimmt uns die Luft zum Atmen und nimmt unserem Leben das so lebenswerte Abenteuer. In uns brodelt eine Leidenschaft, die so richtig ans Tageslicht will. Lieber schränken wir uns materiell ein und weiten uns dafür freiheitstechnisch aus. Soweit zu unserer Lebensvorstellung Version 2.0.

War dieser Traum erstmal gedanklich manifestiert, folgten lange, weinbegleitete Gespräche und Pläne bis tief in die Nacht. Für und Wider wurden abgewogen, Lebensumstände berücksichtigt, feste Konstanten sollten ihre Daseinsberechtigung behalten. Daraus entstand dann ein explosives Gemisch, vor allem bestehend aus Freiheitsdrang, Selbstverwirklichung, Leidenschaftsliebe und Tatendrang. Explosiv war das Gemisch übrigens nicht weil es gefährlich, sondern vielmehr folgenschwer war. Wir spürten: Der Plan ist da, jetzt gab es kaum mehr ein Zurück. Indem wir dann einfach im Kleinen losliefen, ganz ohne Zauberei, nur durch eigenes Zutun und zugegebenermassen natürlich auch durch das notwendige Quäntchen Glück, geschah Magisches. Für das Glück sind wir sehr dankbar. Auf das eigene Zutun sind wir stolz. 

Energieprozesse wurden losgetreten und mündeten in das richtige Fahrwasser. Wir setzten uns in Bewegung, Andi immer ein paar Schritte voraus, auch visionär, Heidi hielt Schritt. So geschah es dann zum Beispiel, dass fast schicksalshaft genau zur rechten Zeit die richtige Immobilie besichtigt wurde. Und diese Immobilie hat uns geflasht. Natürlich hat man im Anschluss noch gaaaanz viele andere Immobilien angeschaut. Natürlich erzähle ich jetzt Quatsch… Denn es war genau nur: 1 Immobilie. Ja, Du hast richtig gelesen. Es wurde nur eine einzige Immobilie besichtigt.

Wie bitte? Also wenn ich das woanders lesen würde, würde ich sagen «verrückt oder leichtsinnig». Aber wer das nur liest, der fühlt die Realität nicht, die wir fühlten. Es war in erster Linie nur zielorientiert weil uns sofort klar wurde, dass wir in diesen ehrwürdigen Steinmauern unseren Traum zur Realität werden lassen könnten. Vom ersten Moment an war uns klar, dass wohl kaum eine andere (bezahlbare) Immobilie so perfekt zu unserem Plan passen würde, unser eigenes Bed, Breakfast & More in unserer Traumregion zu gründen.

Gesehen, Verliebt! Hinzu kam, dass uns das Bergdörfchen Bajardo zuvor schon regelrecht verzaubert hat. Hier passierte damals etwas mit uns, das kaum in Worte zu fassen war. Es war mystisch und wir spürten: Das hier, genau diese Immobilie in genau diesem Ort, das ist es!

So kam es also, dass wir uns im Februar 2023 (nach einem extrem nervenaufreibenden Kaufprozess, der sich über Monate hinzog), in einer ligurischen Notarkanzlei wiederfanden und den Pakt endgültig besiegelten. Ein sehr wichtiger Meilenstein, aber eben auch nur ein Meilenstein. Das eigentliche Abenteuer beginnt ja jetzt erst. Ein Abenteuer, ein Projekt, von dem wir noch gar nicht wissen, bis wann es genau fertiggestellt sein wird. Denn bei aller Freiheitsliebe haben wir natürlich auch Verpflichtungen und Verantwortungen, denen wir unseren Traum noch unterordnen müssen. Da wären zum Beispiel unsere Kids im Grundschulalter, für die wir natürlich auch Verantwortung zu tragen haben. Zum anderen möchten wir handwerklich so viel wie möglich selber machen. Ja richtig gehört: «selber machen». Auch wieder so eine Schnappsidee. Aber wir haben schon die eine oder andere Erfahrung mit Immobilien und sind handwerklich geschickt. Es wird etwas wachsen, was zu 100% unserer Leidenschaft entspricht. Doch da wir beide noch längere Zeit voll im Berufsleben stehen und rund 600 Kilometer entfernt leben, haben wir dafür erst mal nur begrenzt Zeit. Bei Andi bahnt sich zumindest in der zweiten Jahreshälfte eine Lösung an, die es ihm ermöglichen wird, sich unserem Lebensprojekt intensiver zu widmen.

Ja, es bleibt definitiv noch eine ganze Weile sehr spannend. Wir werden sicher auch auf Herausforderungen stossen, an die wir im Moment noch nicht einmal denken, weil sie sich geschickt hinter der nächsten Wegbiegung verstecken. Eine unserer Stärken ist vielleicht, dass wir uns im Moment darüber nicht den Kopf zerbrechen, sondern uns auf die täglichen kleinen Schitte fokussieren und uns dann darum kümmern, wenn sie wirklich um die Ecke biegen. Was uns ebenfalls hilft, ist unsere flexible Einstellung und dass wir uns selbst keinen fixen Plan X auferlegen, an den wir uns unbedingt halten müssen. Besondere Situationen erfordern besondere Entscheidungen und die werden wir exakt dann auch treffen. Auch wenn das bedeutet, von einem Plan oder einer Idee abzuweichen und dadurch einen neuen Weg einschlagen zu müssen. Im Nachhinein hat bisher ja noch immer alles einen Sinn ergeben 😉
Oder wie Heidi sagen würde: «Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.»

Unsere Vision ist jetzt aber erst einmal, das hundertjährige Castel’lo in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, dabei jedoch den altehrwürdigen Gemäuern, die Zeitzeugen einer historisch spannenden Epoche waren, den verdienten Respekt zu zollen. Vieles soll erhalten bleiben, keinesfalls darf der Charme der vergangenen Zeit verloren gehen. Gleichzeitig ist es unser erklärtes Ziel, in den Räumlichkeiten ein Wohlfühlambiente zu schaffen, an dem sich Körper, Geist und Seele laben dürfen. Unsere und eure. Denn für unsere Gäste soll es ein ganz besonderer Ort der Entspannung und des Kräftesammelns werden, eine Ruheoase, in der die Uhren etwas anders ticken. Langsamer vielleicht, aber dafür umso intensiver. 

Bei aller Ungewissheit steht eines jedenfalls fest: Wir machen es und wir machen es so gut wie wir können… nein, wir machen es so gut, weil wir es können! Dabei ist der Gradmesser der hohe Anspruch, den wir selbst an unsere Vision und die eigene Schaffenskraft haben, und erst wenn wir diesem gerecht werden, und erst wenn wir selbst am liebsten Gast bei uns wären, sind wir im Ziel angekommen. Dann öffnen wir die knarzenden Tore des Castel’lo, um Gäste mit Wohlfühlanspruch bei uns willkommen zu heissen und mit herzlicher Gastgebermentalität zu empfangen. Gäste, die beim Abschied dann hoffentlich sagen: «Hey, schön war’s bei Euch. Wir kommen wieder.»

Wir geben unsere ganze Leidenschaft und unser Herzblut in diese Vision, denn bei aller Abenteuerlust sind wir uns natürlich auch bewusst, dass viel daran hängt. Um nicht zu sagen alles. 

Für den Moment bleibt nicht viel mehr zu sagen als: Bis bald im Castel’lo – wir freuen uns auf Dich und Euch!

Herzlichst!

Euer Andi & Eure Heidi

PS: Wer unseren weiteren Werdegang und den Aufbau unseres Castel’lo mitverfolgen möchte, der kann dies sehr gerne auf Facebook und Instagram tun:

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