Startschuss für Projekt X

Schon lange träumen wir ihn – diesen süssen Traum.

Diese eine herrliche Vision, die unsere Gedanken in türkisblaue Wolken bettet. Wir fühlen uns darin so frei, so leicht, schmecken den warmen, salzigen Wind. Doch mit dem Wind da ziehen auch immer wieder diese bedrohlichen dunklen Wolken heran, die, so scheint es, besessen davon sind, unseren Traum in eine Illusion zu verwandeln.

Und schon sind sie wieder da, diese verfluchten Geister. Ihr kennt sie. Sie lauern überall, verstecken sich hinter Gebüschen, Mauern, in Hinterhöfen… diese gar üblen Risiken, so weit das Auge reicht. Wir drehen uns schwindelig, in allen Richtungen finden wir Abgründe, Gründe, die sich dagegen aussprechen möchten. Und vor uns, da lichtet sich das dunkle Wölknis im Angesicht dieser vermeintlichen Wahrheit. Steine, sie türmen sich immer mehr auf, zu schier unüberwindbar scheinenden Felsen, die eigentlich ja längst schon Berge sind.

Wir fuehlen…

Wir beide fühlen, dass dieser von Wildnis umgebene Traum weitaus mehr ist, mehr sein möchte als nur eine Spinnerei. Er fühlt sich einfach saugut an und verkörpert all unsere urwüchsigen Leidenschaften. Wenn wir diesem Traum Leben einhauchen möchten, dann dürfen wir den Lockrufen unserer Dämonen nicht einfach so nachgeben. Gesagt, gekämpft! Aber selbst als wir uns siegreich durchs Dickicht von Ästen, Ängsten und Szenarien durchgekämpft haben und uns in Sicherheit wogen, schlugen sie wieder zu und suchten schlichtend den faulen Kompromiss «von morgen».

Doch die Zeit der Diplomatie hat nun ein Ende. Hartes Durchgreifen ist angesagt! Der richtige Zeitpunkt ist exakt dann gekommen, wenn man willens und kräftens ist «zu gehen». Keine Ausreden mehr. Nur dieser eine Moment JETZT, vermag im Fluss der Zeit zu schwimmen. Es gibt nur diesen einen wahrhaftigen Augenblick. Die grösste aller Illusionen, ist «morgen oder übermorgen»!

Ich glaube, ich hoffe, ich vermute, wir haben das langsam verstanden. Wir lernen natürlich nie ganz aus aber getragen vom dieser Macht der Gegenwart haben wir es mittlerweile geschafft, uns von so vielen eingewachsenen Illusionen und Glaubenssätzen zu lösen. Ja, auf – wir schaffen das! Was wir mit einem stillen, leisen go für uns bereits angestossen und ins Rollen gebracht haben, möchten wir nun lautstark in die Welt hinausrufen:

«GO – Wir starten jetzt mit dem «Projekt X» die Realisierung unseres Traums!»

Und jetzt? Klingt irgendwie wie ein ausgelutschter Schlachtruf am Ende eines schlechten Coachings. Hmmm und… also ihr mögt mich naiv nennen aber es fühlt sich nach diesem Step irgendwie noch nicht anders an, als noch vor ein paar Sekunden. Diese gezähmte Leidenschaft im Kleide der Geduld, sie fällt mir halt immer wieder aufs neue schwer. Angst. So ist es, so war es schon immer. Atmen und abwarten, Andi!

Die Tragweite und Auswirkung eines Schrittes wird einem ja auch meistens erst im Nachhinein so richtig bewusst. Mit dieser Sicht stosse ich nun, beim Schwelgen in Erinnerungen, auf den damaligen Start dieses wundervollen Desasters.

Ach, welch süsser Anfang damals – als wir uns völlig gedankenlos von den Strapazen des Alltags am Meer erholten. Welch süsser Anfang – als wir uns aus reinem Wohlgefühl heraus, diese «was wäre wenn-» Idee strickten. Welch süsser Anfang – als wir fortan im Alltag immer wieder in unsere traumhafte Welt versanken. Welch süsser Anfang – als wir spürten, wie sich unser bescheidenes Dasein im Antlitz dieser geilen Aussicht in Gold verwandelte.

Dieser magische Anfang – er wahr aber in Wirklichkeit genau so wenig unschuldig und süss, wie Mausis Schuhe tief sind. Er hatte es von Anfang an «volle Kanne» in sich! Denn was arglos im gar süssen Nebel des Traumes begann, hatte alsgleich eine ganz scharfe, brachiale, brutale innere Entscheidung zur Folge. Die Spur im Sand, heute Zeuge für diese unmittelbaren, vermeintlich kleinen Schritte, die in Wirklichkeit so viel grösser und bedeutender waren, als sie uns damals zu sein schienen.

Wir liessen uns mit Feuer, Herz und Kraft auf unseren Traum ein. Wir machten uns geräuschlos auf unseren Weg und das weit bevor überhaupt ein richtiges Bewusststein dafür oder gar Pläne ins Spiel kamen. Es floss, so wie Wasser eben fliesst und fliessen muss, wenn Wasser drückt!

Alles, was irgendwie in meinem Leben rückwirkend betrachtet gut lief, lief «wortwörtlich» genau so ab… im Fluss. Und, na wo fliesst denn so ein Rinnsal hin? Richtig, irgendwann ins Meer… noch Fragen? 😉

Fluss, See, Meer, mehr, Liguria, rein gar nichts davon gelingt einem «einfach nur so nebenbei» und schon gar nicht von heute auf morgen. Vertraut mir, denn gerade ich muss es ja wissen!

Mittlerweile meine ich gelernt zu haben, wie man mit Träumen umgeht, wie man sie anpackt, nimmt, grosszieht und fliegen lässt. Früher, da habe ich den lauten Piepmätzen meistens einfach die Flügel gestutzt. Heute lass ich sie raus in die weite Welt. Was man loslässt, kommt zurück – ja wenn es denn zurückkommen möchte. Und so entliessen wir damals auch diesen Traum in seine grosse Freiheit. Dort oben ist er, dieser Stern, kaum zu übersehen.

Wichtig ist, den Traum selbst dabei nicht als festes, fixes Bild, sondern als Gefühl zu fokussieren und all die Kräfte darauf zu bündeln. Alles was wir tagtäglich so tun, darf, soll, muss – so der theoretische Optimalfall – in unseren Fluss fliessen. Alles, auch das, was wir vielleicht nicht so gerne machen aber uns trotzdem dienlich ist, bekommt so seine Sinnhaftigkeit. All den Dingen, die nur sinnlos Energie und Wasser aus unserem Fluss ziehen sagen wir «bye, bye». Das sind verdammt viele… das waren schockierend viele Dinge. Warum zum Teufel, habe ich meine wahren Bedürfnisse nur immer mit so viel schwerem Müll betäubt?

Mit dem sinnstiftenden, leichteren Gepäck läuft, fliegt, schwimmt es sich jedenfalls sehr viel besser.

Jetzt sind wir mittendrin, es folgten bereits die ersten Planungen, ein Datum fällt, Ideen rasseln, es fliesst und unser triebhaftes Abenteuergewächs bekommt langsam immer stabilere Wurzeln. Die Vorfreude und Neugierde steigt ins unermessliche. Mir kommt das alles irgendwie sehr vertraut und bekannt vor. Denn damals, vor nunmehr 40 Jahren, als ich noch kleiner und meinen Wurzeln noch näher war, fühlten sich meine alltäglichen Abenteuer ganz ähnlich «mystisch» an.

Tja, wen wundert’s… Ich bin tatsächlich auch nur Fleisch & Blut und immer mal wieder übermannen mich diese erdigen Zweifel. Sie suchen… shit und sie finden diese schwache Minute. «Packen wir das wirklich alles Mausi? Geht das gut?» Immer wieder blicke ich mit einem freudigen und gleichermassen ängstlichen Auge auf diese unzähligen Herausforderungen, Projekte, Erfahrungen, Ziele, Abenteuer, To-Do´s… deren Wirkung sich in seiner ganzheitlichen Betrachtungsweise eben auch schnell mal überfordernd anfühlen können.

Dann aber pfeife ich mich zurück – denn alles, ist in Wirklichkeit ganz anders – wir befinden uns immer im Fluss der Realität, im «Hier & Jetzt», im Kleinen, bei uns und niemals in diesem grossen Ganzen. In dieser geilen Sicht der Sekunde, sehen wir uns selbst eigentlich gar nie als diesen «kleinen Punkt» zwischen den riesigen Felsen. Aber wir sehen und fühlen dafür das Gras, die Steine, die Tiere, die Bäche, den Regen, die Sonne, Tannenzapfen – wir sehen darin uns. Das ist es, was zählt!

Der Weg, er ist kein notwendiges Opfer für das verdammte Ziel, er selbst «ist das Ziel» – jetzt und in jeder tickenden Sekunde unseres Lebens, Amen. Exakt DAS muss ich mir immer wieder selbst bewusst machen und vor Augen führen!

Mut zum Kleinen

Ja Andi, ja Mausi, ja Welt, wir sollten uns generell viel mehr auf das Kleine in Augenhöhe konzentrieren. Denn der Blick aufs grosse Ganze, mit seiner überfordernden, niemals (be)greifbaren Unendlichkeit – er bildet in uns ein Vakuum, er entzieht darin der Gegenwart die luftige Macht zum Atmen.

Mensch, dieser schöne Fluss, diese schöne Zeit, sie fliesst vor dir, hier und jetzt. Mache etwas aus diesem Augenblick, springe hinein, tauche ab, geniesse. Du aber Mensch, vergoldest dir lieber deine Zeit mit deinem Blick auf das vermeintlich grössere «morgen». Ein «endliches morgen». Mit dem Fokus auf «eben diese» Endlichkeit gerichtet, blickst du Mensch nur immer auf den Sinn «der fehlt» und verlierst dabei den Sinn «der ist» aus den Augen. Du füllst das Vakuum nicht mit frischer Luft aus deiner Natur, sondern mit dem Goldstaub, scheinheiliger fremder Mächte. Du vergoldest dir deine Zeit mit einer Hoffnung, deren Verlangen eigentlich einzig und alleine nur von der Gegenwart gestillt werden kann.

Mensch, was ist oder was war denn dein Gold wirklich jemals Wert?

Ach Mensch, heute wieder mal ganz schwere, tiefe aber meines Erachtens «unbedingt notwendige» Kost.

Wir sollten den Glauben nicht immer ins Universum, sondern in uns hinein richten und uns selbst vertrauen lernen – denn wir haben so ein verdammt gutes Navi in uns. Kein GPS, Wlan oder Abo ist dafür nötig. Wir sehen so weit wir im Kleinen sehen und den Rest, den können wir ganz gut – ebenfalls im Kleinen – fühlen und vertrauen!

Vieles da draussen ist und bleibt für ewig ungewiss oder geheim… so wie im Übrigen auch «erstmal noch» unser Projekt X, zumindest im Detail. Es wird bis dahin sicher noch einiges Wasser den wunderschönen Fluss hinunter fliessen. Aber wir werden hier im Blog immer mal wieder frisch, fröhlich & live von der Wegstrecke berichten und zur gegebenen Zeit den Vorhang in Gänze fallen lassen.

Scheitern ist Teil des Erfolgs

Ob wir keine Angst haben? Angst vor dem Scheitern haben wir jedenfalls keine! Denn es ist in jedem Fall ein Vorwärts gehen und Lernen. Echtes Scheitern wäre: «zu stehen, seinen Traum nicht zu leben, sich von Ängsten leiten zu lassen und zu resignieren». Ob das andere auch so sehen, ist uns ehrlich gesagt Wurscht.

Die breite, hiesige Masse feiert das vermeintliche Scheitern eines anderen ja immer sehr viel exzessiver, als dessen Erfolg. Das ist echt ziemlich traurig… nein, es ist regelrecht zum Kotzen und macht mich eigentlich auch immer wieder viel zu wütend. Manchmal kann ich ihnen aus dem Affekt heraus nur mit geballter Arroganz begegnen… Ignoranz aber wäre sicher das bessere Darüberstehen. I know it.

Man sollte es nicht allzu persönlich nehmen, denn meistens hat das gar nicht so viel mit «persönlichem Angriff» oder Antipathie zu tun. Sie müssen es einfach für sich machen, um ihrer eigenen Ohnmacht zu entgehen. Sie müssen es tun, damit ihnen selbst ihr eigenes Unvermögen, ihre eigene Resignation, ihre Goldsammlung nicht ganz so sinnlos erscheint. Aber lassen wir diese armseligen Seelen in ihrer Brühe aus Neid & Missgunst baden – wir machen das selbe, allerdings dankerfüllt und schmunzelnd im türkisblauen Meer 🖕

Wir können eben nur unsere eigene Sicht auf die Dinge beeinflussen, alles andere ist schlichtweg gar nicht unsere Baustelle.

Es ist natürlich schön und irgendwie auch beruhigend zu wissen, dass einige Menschen zu und hinter uns stehen. Genau so schön finden wir es selbst auch, wenn andere Menschen wachsen, wenn sie ihren eigenen, spannenden Weg finden, über sich hinauswachsen und gehen. Wer weiss, vielleicht können wir ja auch den ein oder anderen animieren oder ihn sogar aktiv darin unterstützen? Dieses unschuldige Fragezeichen beheimatet auch so ein potenzielles, neues Projekt, das kürzlich im Gewächshaus unseres Traums spriesste. Zu gegebener Zeit dann aber mehr über dieses noch zarte Pflänzlein…

Zu wissen, zu schätzen «wer man ist» und «wohin man gehen möchte» – das ist elementar, die absolute Basis für innere Zufriedenheit und damit übrigens auch für den ganz grossen Frieden im Aussen. Gerade in krisengeschüttelten Zeiten wie diesen, sollte eigentlich jedem so ganz langsam ein Lichtlein aufgehen. Diktatoren, Sekten, Führer, Demagogen, Jünger, Sklaventreiber, Mitläufer, Hetzer, Sadisten, Kriegstreiber, Hater, Neider, Tierquäler, Anbeter, Narzissten, fremdgesteuerte Marionetten… alles Übel dieser Welt hat seinen Ursprung im ganz Kleinen – bei uns selbst. Wir «alle» müssten längst diese Kälte wahrnehmen, die sich im Schatten unserer Dämonen, unserer Ängste, unserer Minderwertigkeitskomplexe, unseres Frusts und unserer Sinnlosigkeit «wieder & wieder & weiter» ausbreitet. Ein «erkennen und bei sich selbst beginnen» wäre die einzig logische Folge unserer scheinbaren Evolution und Intelligenz. Wäre…

Aber bevor ich nun wieder ganz in diese Politik-, Sinn- & Glaubensfragen abdrifte, ist es nun Zeit diesen Monolog zu beenden.

Euer Andimacht

Leave a Comment

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert